Schick im Schritt – heiße Intimfrisuren

Schick im Schritt – heiße Intimfrisuren

Konsequenter Kahlschlag oder lieber ein schicker Schnitt im Schritt? Wir verraten dir was angesagt ist!

Deine Frisur – ja, auch deine Intimfrisur – ist ein Ausdruck deiner Persönlichkeit. Du gestaltest sie individuell und kreativ nach deinen Vorlieben. Deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, egal ob du konventionell unterwegs bist oder ein wahrer Trendsetter. Das betrifft nicht nur Frauen, auch Männer haben die Vorzüge von Intimfrisuren bereits für sich entdeckt.

Während es vor kurzem noch hieß „Wachsen statt Waxen“, feiert der Brazilian oder Hollywood Cut ein Comeback. Aber keine Panik, wer es wild und buschig mag, kann seinen Schamhaaren treu bleiben. Deine Haare im Schritt sagen schließlich nichts drüber aus, wie emanzipiert du bist. Jeder kann also zu seinen Vorlieben stehen. Wir verraten dir trotzdem, was gerade richtig angesagt ist. Schärft also eure Rasierklingen und los geht’s!

1. Landing Strip
Zugegeben, damit haut man niemanden mehr vom Hocker, ist aber ein Evergreen. In der Mitte deiner Scham bleibt einer schmaler Streifen Haare stehen, den du auch etwas stutzen kannst. Der Ursprung dieser gängigen Intimfrisur liegt in 1990ern Braziliens. Mirkobikinis und Tangas waren total angesagt und ließen die Nachfrage nach professioneller Haarentfernung rapide ansteigen. Dieser Trend schwappte schnell in die USA über, vor allem auf Kalifornien. Sommer, Sonne, sexy Höschen!

2. Bikini Cut oder Dreieck
Mit diesem Schnitt zeigst du klare Kante und machst mit dem Klassiker alles richtig. Beim Triangel Cut zeigt die Spitze in deine heiligen Hallen und die geometrische Form lässt sich gut in deinem knappen Höschen verstecken. Diese Frisur ist einfach zu pflegen, schnell gemacht und lässt sich auch kurz vor einem spontanen Date noch rasieren. Für alle Pragmatismus liebenden, die es trotzdem sexy mögen.

3. Freestyle Cut
Herzchen, Pfeile oder andere fantasievolle Gebilde für mehr oder weniger Begabte sind ein echter Hingucker und lenken die Aufmerksamkeit auf die richtige Stelle. Für alle mit weniger Geschick, gibt es die passenden Schablonen. Alle anderen können kunstvoll die Klingen schwingen und ihre Intimbehaarung gekonnt in Szene setzen.

4. Briefmarken Cut
Du weißt, was du willst und bei dir geht die Post ab? Dann ist dieser Cut die perfekte Intimfrisur für dich! Die Briefmarke erfordert etwas Geschick mit dem Rasierer, sieht aber super stylisch aus. Deine äußeren Schamlippen liegen frei, auf der Vulva über dem Kitzler lässt du ein kleines Quadrat stehen. Sei schön vorsichtig mit scharfen Klingen. Hast du den Dreh erst mal raus, hat dieser Schnitt echtes Potenzial zum Lieblingscut zu werden!

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5. Der Busch
Du bist ein echtes Naturkind und liebst einfach alles an deinem Körper? Dann lässt du alles so wachsen, wie es mag. Mit einer vollen Schamhaarpracht setzt du ein klares Statement: Du stehst voll und ganz zu deiner Weiblichkeit! Schamhaare bilden einen wichtigen Schutz für deine Intimregion, sie sind also weder unhygienisch noch unerotisch. Ganz im Gegenteil, sie sind alle Jahre wieder ein echter Trend!


6. Brazilian oder Hollywood Cut
Unten ohne ist wieder total in! Alle deine Schamhaare sind bei diesem Cut komplett entfernt. Der Begriff  Hollywood Cut wurde von den großen Stars der Medienszene geprägt. Seit sich bei ihnen der Trend des Kahlschlags durchsetzte und immer wieder thematisiert wurde, formte sich aus dem Brazilian der Hollywood Cut. Mit diesem Schnitt bist du immer auf der sicheren Seite und nichts schaut aus deinem String oder Bikinihöschen heraus. Dein Gegenüber hat unverhüllte Sicht auf deine Vulva und du machst unmissverständlich klar was du willst! Bei diesem Schnitt ist allerdings auch Konsequenz angesagt, denn regelmäßiges Rasieren oder Wachsen ist hier ein Muss.

Wir sagen also: Welcome back Hollywood Cut!

Wir stylen und gestalten seit Teenagertagen unseren Intimbereich – mal trendy und mal unabhängig wild. In einer Umfrage der Zeitschrift Jolie wählten 64% der Leserinnen den Brazilian Cut zum Lieblingsschnitt. Nur noch 5% sind ihrem Naturbusch treu und 73% lehnen volle Schambehaarung komplett ab.

Der Leipziger Medizinsoziologe Elmar Brähler stellt fest „erstmals entwickelt sich eine allgemeingültige, für weite Schichten der Bevölkerung verbindliche Intimästhetik. Eine bis dato primär zur Privatsphäre zählende Körperzone – die Schamregion – unterliegt fortan einem Gestaltungsimperativ.“

Bei der jungen Generation ist die Enthaarung der Intimregion ein wahres Massenphänomen. Das belegen auch neuste Studien. 50% der Frauen zwischen 18 und 30 Jahren rasieren ihre Schamregion teilweise oder komplett. Bei den Studenten sind es sogar 80%. Das jüngste Phänomen: die Männer ziehen nach! Immer noch hält sich hartnäckig der Mythos, Schamhaare seien unhygienisch und unästhetisch. Daher wird ausgiebig rasiert, epiliert, gewachst oder sogar gelasert. Überall und immerzu. Die völlige Enthaarung erwachsener Frauen verwandelt sich optisch in präpubertäre Körper, die Reinheit und Ungefährlichkeit signalisieren. Das ist ein Ideal, das in unsere klinisch reine Leistungsgesellschaft passt. Wer denkt, dass der Rasierer der Klassiker unter den Styling-Werkzeugen ist liegt falsch. Waxing ist das Mittel der Wahl!

Das Entfernen der Körperhaare, insbesondere der Schambehaarung ist aber nicht neu. Die Rasur hat eine sehr lange Geschichte. Erstaunlicherweise rasieren sich die Menschen bereits seit der Steinzeit vor über 25000 Jahren – mit Muscheln und scharfen Steinen wurden die Körperhaare abgeschabt. Zu den ältesten Enthaarungsmethoden gehören das Wachsen und Ausziehen. Die Entfernung von Körperbehaarung hat also eine lange Tradition, auch wenn sie nicht unbedingt aus ästhetischen Gründen, wie heute, erfolgte. Die partielle Enthaarung wie zum Beispiel eine Tonsur ist ein äußeres Zeichen bestimmter Zugehörigkeit zu einer Gruppe, wie im Hinduismus, Buddhismus oder Christentum.

Neben der religiösen Zugehörigkeit war die Enthaarung auch ein hygienischer Aspekt, denn Parasiten waren allgegenwärtig. Wasser war gerade in heißen Regionen ein sehr kostbares Gut. Die Rasur verringerte schlicht weg bestimmte Erkrankungen.

 Im frühen Ägypten galt zu Zeiten der Pharaonen ein haarloser Körper als  Schönheitsideal. Rasiert wurde alles! Man trug Perücken. Aufgrund des sehr warmen Klimas hatte diese Komplettrasur hygienische Gründe und beugte Infektionen vor. Bei der Entfernung der Schamhaare ging es allerdings eher um die Ästhetik. Entfernt wurden die lästigen Haare mit Bienenwachs und Bimsstein, aber auch bronzene Rasiermesser sind bekannt. Halawa, die arabische Enthaarungspaste hat ihren Ursprung ebenfalls in Ägypten. Sie besteht aus Zucker, Zitronensaft und Wasser. Die zu enthaarende Stelle wird dünn bestrichen, ein Stoffstreifen darauf gelegt und mit Ruck abgerissen. Durch den hohen Zuckergehalt können sich Bakterien nicht so gut vermehren.

 In der alten Kultur Indiens wurden Brust- und Schamhaare entfernt, das Kinn sowie die Oberlippe waren jeden vierten Tag dran. Körperhygiene gilt im Hinduismus als religiöses Gebot.

Im antiken Griechenland galt Körperbehaarung in einigen Epochen als barbarisch. In griechischen Darstellungen sind Frauen und Männer meist nackt und haarlos, bis auf das Kopfhaar, zu sehen. Auch für die Römer galt die haarlose Haut als Ideal für Schönheit. Nicht nur in römischer Zeit, sondern bis in das 20. Jahrhundert hinein wurden Körperhaare durch das Reiben mit einem Bimsstein entfernt. Die Huren im alten Rom konnten sogar mehr Geld verlangen, wenn sie komplett rasiert waren.

Die Enthaarung der Intimzone breitete sich in der Neuzeit als Zeichen der Femininität in den USA insbesondere bei Frauen in den Jahren zwischen 1915 und 1945 aus. Frauen fingen ab 1910 an, sich unter den Armen zu rasieren und die Beinrasur begann nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, als die Kleider kürzer wurden. Der erste moderne Rasierer für Frauen wurde im Jahre 1915 hergestellt und Einwegrasierer für Frauen folgten im Jahr 1975.

Ob Hygiene oder Ästhetik, Trend oder Überzeugung: was für die einen eine Art Statement ist, ist für andere purer Pragmatismus. Der scheinbar überflüssige Körperbehaarung wurde also schon weit vor unseren modernen Trends der Kampf angesagt. Was schön ist und was nicht hängt nicht nur von der Mode der Zeit ab, sondern auch von Regionen und Zugehörigkeiten. Gibst du dich nun dem neu belebten Trend des Hollywood Cuts hin oder hälst eisern an deiner Naturmähne im Schritt fest? Am besten folgst du deinem ganz eigenen Schönheitsempfinden.

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